Mittwoch, 18. April 2012

Die verstrickte Dienstagsfrage 16/2012

Das Wollschaf fragte gestern ...

"Erinnert Ihr euch noch an Dinge, die Ihr im Handarbeitsunterricht gemacht habt. Habt Ihr vielleicht sogar noch einige, damals gefertigte Sachen?"

Oh ja, an meinen Handarbeitsunterricht erinnere ich mich noch sehr gut!

An die Topflappen aus Baumwolle, die ich gehäkelt habe. Meine Handarbeitslehrerin meinte, ich würde meine Häkelnadel wie eine "Mistgabel" halten - ich hielt sie nicht wie einen Bleistift, sondern in der Faust, eingeklemmt zwischen Zeigefinger und Daumen. Dennoch hat sie mich in Ruhe gelassen. Mein Maschenbild hat sie anscheinend überzeugt. Meine damalige Schulfreundin und meine Schwestern nannten mich immer "Streber", da ich keine Probleme mit unserer Handarbeitslehrerin hatte. Mit mir war sie immer geduldig.

Dann noch an den hellblauen Häkelschal mit Fransen. Einige aus der Klasse bekamen je zwei Knäuel Flauschgarn, das wir zu einem Schal anlässlich unseres Schulbasars verarbeiten durften. Meine Mutter wollte natürlich mein gutes Stück erwerben und zog am Stand einen Schal heraus. Da kam meine Lehrerin gleich gerannt. "Nein, nein, das ist nicht der Schal Ihrer Tochter," meinte sie, und zog einen anderen heraus, den meine Mutter schließlich kaufte. Und es war wirklich meiner, sie kannte eben meine "Mistgabel"-Technik ;-)

Gestrickt hatte ich in der Schule nicht sehr viel, das kam erst gegen Ende der Grundschulzeit. Einen orange-farbenen, kraus rechts gestrickten Teddy hatte ich aber lange. Würde ihn gerne heute noch besitzen, leider ist er im Laufe der Zeit zusammen mit den anderen selbstgefertigten Sachen verschwunden.

Und die grüne, ärmellose Weste mit dem "Hinterteil": Als ich die Rückenpartie der Weste fertig-gehäkelt hatte, ging ich zur Lehrerin. "Mein Hinterteil ist fertig!" rief ich. Sie lachte und sagte: "Das nennt man Rückenteil - das Hinterteil ist das, worauf du sitzt!"

Genäht haben wir auch. Erinnere mich an viele Reih- und Steppstiche und den blau-karierten Kissenbezug, den wir zudem noch mit Stempeln aus Kartoffeln bedruckten. Oh, was habe ich diese Arbeiten geliebt!

Das einzige Relikt ist dieses hier. Habe ich doch dieses eine gute Stück aufbewahrt und noch in Gebrauch: Mein kleines Handarbeitstäschchen. Den Stramin bekamen wir von unserer Hand-arbeitslehrerin, Stickgarn und Stoff für's Futter haben wir von zu Hause mitgebracht. Der rot-karierte Futterstoff war mal eine Bluse meiner Mutter.




 

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